Der größte Teil an Übergriffen gegen Kinder geschieht ohne körperliche Gewalt und durch Täter aus dem sozialen Umfeld. Nur starke und selbstbewusste Kinder können auch in ungünstigen Umgebungen bestehen. Glückliche, ausgeglichene, offene, robuste, sozial eingebundene und geschützte Kinder sind eher gewappnet gegen geistige, seelische und körperliche Angriffe und Grenzüberschreitungen.
Gefahren beim Namen nennen
Sprechen Sie mit den Kindern über schlimme Dinge und wie man sich davor schützen kann. Tun Sie dies in altersentsprechender Form, aber unterschätzen Sie Interesse, Neugier und intellektuelle Fähigkeiten der Kinder nicht aus Sorge davor, genauer berichten zu müssen.
Zuwendung
Alle Menschen, die in der Pflicht für Kinder stehen, sollten ihre Aufgabe gerne ausfüllen. Eltern haben darüber hinaus ihren Kindern gegenüber die Pflicht, ihnen ein ausreichendes Maß an Zuwendung, Aufmerksamkeit und Anerkennung zu geben. Und dies sollte unabhängig davon sein, wie weit Kinder Wünschen und Erwartungen entsprechen.
Gefühle zeigen und zeigen lassen
Kinder lernen dadurch Gefühle kennen und ihnen vertrauen, indem sie in ihren Gefühlen ernst genommen werden. Ein gesunder Optimismus im Gegensatz zum naiven Optimismus des kleinen Kindes bedeutet, lebenspraktisches Wissen, Sensibilität für Gefährdungen, Vertrauen auf eigene Gefühle, Hilfe bei der Beurteilung von richtig oder falsch.
Eigene Meinung bilden lassen
Wahrnehmen, Denken, Urteile bilden, Entschlüsse fassen sind wichtige soziale Kompetenzen. Wenn wir Kinder darin üben lassen werden sie sensibel für die Gefühle, Ziele und Absichten anderer.
Selbstständigkeit einräumen
Wenn Kids mit zunehmendem Alter ihren Aktionsraum erweitern, haben Eltern immer ein kleines Problem damit, sie loszulassen. Statt Schuldgefühlen sollten sie ihnen Stärke, Selbstvertrauen und Zuversicht vermitteln, darauf achten, dass keine Ängste übertragen werden und trotzdem für sie da sein, wenn sie elterlichen Rat und Hilfe brauchen, weil sie sich überschätzt haben.
Kinder lernen Grenzen
Der Respekt vor den persönlichen Grenzen anderer ist ein wichtiger Teil der präventiven Erziehung. Nicht zuletzt, weil ein großer Teil der Übergriffe durch Gleichaltrige erfolgt. Auch hier gilt es, vorleben im täglichen Umgang mit den Kindern ist angesagt!
Der Autor
Prof. Adolf Gallwitz
Fachhochschule der Polizei, Villingen-Schwenningen